An welchem Punkt stehst du?

Die ersten Symptome machen sich bemerkbar, man geht zum Arzt, bekommt eine Diagnose und kann dann etwas dagegen tun. So ist zumindest die Idealvorstellung. In der Realität verläuft der Weg zur richtigen Diagnose und anschließenden Behandlung nicht immer linear. Oft dauert es seine Zeit, bis die Ursache gefunden wird oder es braucht sogar mehrere Anläufe, bis das „Kind einen Namen hat“. Wie dein Weg zur Diagnose ablaufen könnte und wann es sinnvoll ist, eine Zweitmeinung einzuholen, verraten wir dir in diesem Artikel.

Was ist dein nächster Schritt? Finde es heraus.

Beantworte die Fragen und finde heraus, an welchem Punkt du dich auf dem Weg zur richtigen Diagnose und anschließenden Behandlung gerade befindest. Was ist dein nächster Schritt?

Wie unterscheidet sich die Diagnose bei akuten und chronischen Erkrankungen?

Die Nase läuft, der Hals schmerzt und der Kopf tut weh. Wenn wir solche Symptome bei einer akuten Erkältung bemerken, gehen wir zum Arzt und haben ziemlich schnell eine Diagnose. Passend dazu wird eine Behandlung empfohlen und das Ziel ist klar: Wieder gesund werden. Ob die Behandlung erfolgreich ist, lässt sich einfach daran überprüfen, ob die Symptome abklingen.

Bei einer chronischen Krankheit braucht es oftmals mehr Geduld. Der Weg zur Diagnose dauert häufig länger und verläuft nicht immer so geradeaus, vor allem, wenn die Symptome nicht eindeutig sind. Ist eine erste Diagnose gestellt, folgt die Suche nach der richtigen Therapie. Dabei geht es viel ums Ausprobieren und Beobachten, ob sich die Beschwerden verbessern. Wenn nicht, entstehen möglicherweise Zweifel: „Habe ich überhaupt die richtige Diagnose bekommen?”
 

Woran erkenne ich, ob ich die richtige Diagnose bekommen habe?

Um diese Frage zu klären, müssen wir verstehen, wie Ärztinnen und Ärzte zu einer Diagnose gelangen. Ein zentraler Faktor dabei sind ihre Erfahrung und ihr Fachwissen, die sie sich im Studium und im Berufsleben angeeignet haben. Je öfter wir etwas tun, umso automatischer läuft eine Handlung ab. Das gilt beim Autofahren, aber auch im Praxisalltag. Wenn Ärztinnen und Ärzte also diagnostische Rätsel lösen, orientieren sie sich intuitiv an häufigen oder typischen Fällen. Das ist ganz normal: Wir alle nutzen „mentale Abkürzungen” oder „Daumenregeln“, um schnelle und effiziente Entscheidungen zu treffen. Dabei greifen wir vor allem auf die Informationen zurück, die uns zur Verfügung stehen. In den meisten Fällen ist die Treffsicherheit dabei hoch. Bei untypischen Symptomen oder seltenen Fällen kann sich aber ein zweiter Blick lohnen, um Klarheit zu haben.

 

Wann sollte ich eine Zweitmeinung einholen?

Als Patient oder Patientin hast du grundsätzlich ein Recht auf eine ärztliche Zweitmeinung. Diese kann dir helfen, Klarheit über deine Diagnose zu bekommen und informierte Entscheidungen zu treffen. Beispielsweise ist eine Zweitmeinung sinnvoll, wenn …

… du nach alternativen Therapieoptionen suchen möchtest.
… du dich nicht ausreichend aufgeklärt und informiert fühlst.
… dir mehrere Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl stehen.
… dein behandelnder Arzt nicht der Facharzt für die diagnostizierte Erkrankung ist.

Was sollte man bei einer Zweitmeinung beachten?

Wenn du dir eine zweite Meinung einholen möchtest, solltest du in jedem Fall den behandelnden Arzt oder die behandelnde Ärztin darüber informieren. Auch gegenüber dem zweiten Arzt musst du offen ansprechen, dass schon eine Diagnose gestellt wurde, damit er die Behandlung richtig abrechnen kann. Wenn möglich, solltest du in der bisherigen Praxis um Einsicht in deine Patientenakte bitten und wichtige Befunde mit zum Zweittermin nehmen. So lassen sich überflüssige Doppeluntersuchungen vermeiden und der andere Arzt hat alle wichtigen Informationen vorliegen. Nach der Zweitmeinung kannst du dann selbst entscheiden, von wem du dich weiterbehandeln lassen möchtest.

 

Verwirrung bei mehreren Krankheiten: Welche Symptome gehören zu welcher Krankheit?

Eine zusätzliche Herausforderung bei der Diagnosestellung besteht darin, zwischen verschiedenen Krankheiten und ihren oft ähnlichen Symptomen zu unterscheiden. Dabei kann es natürlich auch sein, dass mehrere Diagnosen zutreffen. Beispielsweise kannst du sowohl an Heuschnupfen als auch an CRSwNP leiden.

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