Wie kann eine Operation Betroffenen helfen?
Die Behandlung einer chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen kann langwierig sein. Meist beginnt die HNO-Ärztin oder der HNO-Arzt mit einer Basistherapie, bei der die Patient*innen salzhaltige Nasensprays, -tropfen oder -duschen und/oder kortisonhaltige Nasensprays bekommen.
Auch Kortisontabletten können in einer weiterführenden Therapie verschrieben werden. Wenn diese Behandlungsansätze keinen ausreichenden Erfolg zeigen oder sich die Entzündung ausbreitet, sodass Komplikationen drohen, kann auch eine Operation in Betracht gezogen werden.
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Am häufigsten wird eine sogenannte Functional Endoscopic Sinus Surgery (FESS) durchgeführt. Durch den Eingriff soll die Belüftung der Nase und das Riechvermögen verbessert werden, sodass die Entzündung abklingen kann. Außerdem soll das Nasensekret danach besser abfließen können. Manchmal schlägt die HNO-Ärztin oder der HNO-Arzt auch die Korrektur einer verkrümmten Nasenscheidewand vor.
Nach dem Eingriff können Nasensprays, -tropfen und -duschen in der Nase und den Nasennebenhöhlen besser wirken. Denn die medikamentöse Behandlung der Erkrankung muss weiterhin angewendet werden.
Eine FESS wird endoskopisch durchgeführt, das heißt, mit einem schmalen Gerät über die Nasenlöcher. Dabei können Nasenpolypen abgetragen, entzündetes Gewebe entfernt und Verbindungsgänge zwischen der Nase und den Nasennebenhöhlen geöffnet oder gedehnt werden. Nach dem Eingriff sind keine Schnitte oder Narben an der Nase sichtbar.
Nach einer solchen OP kann es zu vorübergehenden Nachblutungen, Blutergüssen oder Geruchsstörungen. Auch eine verstopfte Nase und Verkrustungen können für einige Tage nach der OP auftreten. Eine regelmäßige Nachsorge mit einer Salzspülung und das Absaugen von Wundsekret durch die HNO-Ärztin oder den HNO-Arzt sind daher sehr wichtig. In einigen Fällen können auch schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Verletzungen am Auge oder der Hirnhaut auftreten. Dies ist allerdings sehr selten.
Unmittelbar nach dem Eingriff wird die Nase „tamponiert“. Das bedeutet, dass Schaumstoff in die Nase eingelegt wird, um nach der Operation Blut und Flüssigkeiten aufzufangen. Diese Tamponade kann auch entzündungshemmende Wirkstoffe enthalten, um die Heilung zu verbessern.
Der Heilungsverlauf ist abhängig vom Ausmaß des Eingriffs. Während der Abheilung ist es wichtig, mit erhöhtem Kopf zu schlafen, auf Schnäuzen zu verzichten und den Mund beim Niesen zu öffnen, um den Druck in Nase und Nasennebenhöhlen zu reduzieren.
Nach einer operativen Entfernung der Nasenpolypen ist eine gute Nachbehandlung und Nasenpflege von besonderer Bedeutung: Denn so lässt sich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Nasenpolypen sich nicht erneut bilden. Geeignet für die Nachbehandlung ist zum Beispiel die Anwendung kortisonhaltiger Nasensprays über einen längeren Zeitraum. Ergänzend dazu sollten Patient*innen darauf achten, die Nasenschleimhaut regelmäßig zu befeuchten, zum Beispiel durch Inhalieren oder Nasenduschen.
Beschwerden wie eine verstopfte Nase, Dauerschnupfen oder ein eingeschränkter Geruchssinn verbessern sich durch die Operation in den meisten Fällen deutlich. Bei etwa 40 % der Patient*innen können die Nasenpolypen jedoch innerhalb von 18 Monaten nach einem operativen Eingriff erneut auftreten.
Führt eine Operation nicht zum gewünschten dauerhaften Erfolg, kann eine Biologika-Therapie als Alternative zu einer erneuten Operation in Betracht gezogen werden.
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