Während sich die einen freuen, dass alles wieder blüht und gedeiht, sind Frühling und Sommer für viele Menschen eher eine Qual. Der Grund: „Heuschnupfen“, auch allergische Rhinitis genannt. Die häufigste Allergie in Deutschland wird durch Blütenstaub von Bäumen und Gräsern ausgelöst und sorgt bei Betroffenen für Niesreiz, Schnupfen oder tränende Augen. In diesem Beitrag erklären wir dir, wie du gut durch die Pollensaison kommst.

Heuschnupfen oder CRSwNP? So erkennst du den Unterschied!

Es kribbelt und juckt in der Nase, die Nasenatmung ist erschwert und die Augen brennen? Solche Symptome könnten auf eine Entzündung der Nasenschleimhaut hindeuten, die durch Allergene wie Baumpollen (z. B. Hasel, Birke oder Erle) oder Gräserpollen (z. B. Gerste, Hafer oder Roggen etc.) verursacht wird. Bei einer chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) hingegen sind neben der Nasenschleimhaut auch die Nasennebenhöhlen entzündet.

Einige Symptome der Pollenallergie und einer CRSwNP können sich überlappen – z. B. eine verstopfte und laufende Nase. Bei einer Allergie ist das Nasensekret allerdings eher klar – bei CRsWNP hat es oft eine gelbgrünliche Farbe und ist dickflüssiger. Wie sich die Beschwerden noch unterscheiden und welche Symptome auf CRSwNP hinweisen könnten, haben wir dir in einer Grafik zusammengefasst.

CRSWNP-Heuschnupfen

Quellen: Abdalla S et al., Clin Otolaryngol. 2012; Aug; 37(4):276-82. // Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF). Allergischer Schnupfen. Letzter Zugriff: Mai 2024.

Bei Heuschnupfen und CRSwNP gilt aber nicht zwingend „entweder, oder“! Allergien können auch oft mit einer CRSwNP einhergehen. Generell wird geschätzt, dass rund 60 Prozent aller Patient*innen mit chronischer Rhinosinusitis auch eine Soforttyp-Allergie gegen Pollen, Hausstaubmilben & Co. aufweisen. Der genaue Zusammenhang zwischen beiden Indikationen ist jedoch noch nicht abschließend geklärt.

5 Fakten über Heuschnupfen

Quelle: 1. Zuberbier T et al., Allergy 2004; Mar; 59(3):338-45. 2. Klaus K., Warum die Heuschnupfen-Allergie bei Regen schlimmer wird. BR24. 2024; Letzter Zugriff: Mai 2024. 3. Findeklee A., 5 Fakten zu Heuschnupfen. Spektrum der Wissenschaft. 2014; Letzter Zugriff: Mai 2024. 4. Sherman P. et al., The Quarterly review of biology 2008; 83(4), 339-362. 5. Douwes J et al., European Respiratory Journal 2008; 32(3), 603-611.

10 Tipps für die Allergiesaison

Neben antiallergischen Mitteln können auch kleine Kniffe im Alltag und hilfreiche Tools helfen, die Pollensaison etwas erträglicher zu gestalten. Nachfolgend einige Ideen:

    Dabei werden die Pollen aus den Haaren herausgespült und du bist nicht die ganze Nacht den Allergenen ausgesetzt.

    In der Pollensaison sollte man Bettwäsche und Laken öfter waschen als sonst und Wäsche generell nicht draußen aufhängen, damit kein Blütenstaub daran haften bleibt.

    Wer kurz lüftet, statt Fenster stundenlang auf Kipp zu lassen, lässt weniger Pollen in die Wohnung. Es empfiehlt sich auch, zu checken, wann die Konzentration der Pollen am Tag am niedrigsten ist und entsprechend bspw. eher morgens zu lüften.

    Diese können die Pollenbelastung in Innenräumen selbst bei geöffneten Fenstern laut Herstellern um bis zu 90 % reduzieren.

    Auch Luftfilter im Schlafzimmer oder im Auto können Abhilfe schaffen.

    Spezielle Staubsauger mit sog. HEPA-Filtern (spezielle Schwebstofffilter zur Luftreinigung) können feine Stoffe wie Pollen aus der Luft filtern und im Gerät zurückhalten.

    So werden die Augen zumindest etwas vor den Allergenen geschützt.

    Eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann helfen, das Immunsystem „zu beruhigen“. Viel frisches Obst und Gemüse sowie pflanzliche Lebensmittel sind empfehlenswert, außerdem sind genug Schlaf und Bewegung wichtige Hebel.

    Während der Allergiesaison kann ein Urlaub im Gebirge oder am Meer ratsam sein, da die Pollenkonzentration dort geringer ist.

    Wer nicht in den Urlaub fährt, sollte dennoch eher auf heimische Schwimmbadbesuche verzichten – das Chlor im Wasser reizt die Atemwege und kann dafür sorgen, dass man schlechter Luft bekommt.

Allergien gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen in Deutschland. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts wird rund jedem vierten Kind oder Erwachsenen mindestens einmal im Leben eine Allergie diagnostiziert – Tendenz steigend.

Quelle: Robert Koch-Institut., Themenschwerpunkt: Allergien und atopische Erkrankungen. 2024; Letzter Zugriff: Mai 2024.

Allergie vs. Unverträglichkeit –
Was ist eigentlich der Unterschied?!

Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf körperfremde Stoffe, die eigentlich harmlos sind. Typische Allergene neben Pollen sind Hausstaubmilben, Haustiere, Schimmelpilze oder auch bestimmte Nahrungsmittel. Überempfindlichkeiten bei Nahrungsmitteln müssen aber nicht immer auf eine Allergie zurückgehen – das gilt z. B. für Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit (Zöliakie). Bei einer Allergie reicht eine kleine Menge des Allergens schon, um eine allergische Reaktion auszulösen. Bei einer Unverträglichkeit sind kleinere Mengen der betreffenden Nahrungsmittel für Betroffene in der Regel verträglich. Die Symptome können sich jedoch oft ähneln, weshalb ärztlich abgeklärt werden sollte, ob Beschwerden durch eine allergische Reaktion hervorgerufen werden, um die richtige Behandlung zu finden.

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